Düngerpreise steigen wieder steil an: Gaspreis-Schock trifft Bauern | agrarheute.com

2022-08-20 09:28:55 By : Ms. prosbon Nicole

Die europäischen Düngerpreise steigen erneut an. Schuld sind die hohen europäischen Gaspreise. Nun kommt auch noch die Gasumlage noch dazu.

Die Preise für Stickstoffdünger sind in den letzten Tagen erneut gestiegen, angetrieben durch einen Anstieg der Erdgaspreise auf dem europäischen Markt. Dieser Anstieg verursachte auch einen Anstieg der Ammoniakpreise und damit der Produktionskosten für Stickstoffdünger in Europa.

Analysten melden bereits Anfang August Produktionskürzungen bzw. Werks-Schließungen bei europäischen Dünger-Herstellern. Aufgrund zu hoher Produktionskosten und mittelfristiger Unsicherheiten haben Yara und BASF bereits deutliche Produktionskürzungen angekündigt. Zuvor hatte Gazprom seine Lieferungen von russischem Gas nach Europa drastisch reduziert und damit den Preisauftrieb im Energiesektor weiter angeheizt.

Am heutigen Montag (15.08.22) kostete Erdgas am wichtigsten europäischen Handelsplatz, der Natural Gas EU Dutch TTF rund 214 Euro je MWh und damit fast dreimal so viel wie im Juni mit 77 Euro je Mwh und fast so viel wie zur bisherigen Preisspitze im März. Hinzu kommt, dass die historische Dürre, die in ganz Europa Hitzerekorde aufstellte, droht, die Energielieferungen entlang des Rheins zu stoppen, was die Probleme in einem bereits angespannten Markt verschärft.

Nun kommt die Gasumlage hinzu, die ab Oktober zu zahlen ist. Die zuständige Trading Hub Europe GmbH hat den Wert mit 2,419 je kWh festgesetzt.

Auch auf internationaler Ebene ist angesichts der Entwicklung in Europa bei etlichen Harnstoffexporteuren ein rascher Anstieg der Zölle zu beobachten. Ägypten hat seine Exportpreise aufgrund des wachsenden Interesses von Käufern aus der ganzen Welt zuletzt um 100 USD/t erhöht. Die leichte Erholung der Eurodollar-Parität hat die Importkosten in den letzten Tagen nur leicht gesenkt und den Preisanstieg etwas abgemildert.

Der europäische Düngemittelmarkt hat in den letzten Tagen auf die steigenden Gaspreise mit einem weiteren Anstieg der Preise für Harnstoff, Ammoniumnitrat, Kalkammonsalpter (KAS) und anderer wichtiger Stickstoffdünger reagiert. An den deutschen Importhäfen werden zum Beginn der Woche für Kalkammonsalpeter (KAS) 775 Euro je Tonne verlangt. Das sind 30 Euro mehr als Ende Juli und 125 Euro je Tonne mehr als vor vier Wochen.

Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) kostet weiter knapp 655 Euro – das sind etwa 50 Euro mehr als vor reichlich vier Wochen. Die Preise für Harnstoff liegen bei 875 Euro je Tonne. Hier hat es vom Weltmarkt zuletzt etwas Entlastung gegeben. Angesichts steigender Export-Zölle könnte das jedoch rasch wieder vorbei sein. Und in Frankreich geht es bereits steil nach oben (siehen unten).

Für Kornkali müssen deutsche Landwirte derzeit knapp 645 Euro je Tonne auf den Tisch blättern. Das sind 25 Euro mehr als im Juli. Für den wichtigsten Phosphatdünger, Diammoniumphosphat (DAP), werden diese Woche knapp 1.050 Euro je Tonne verlangt. Das ist ein Preisaufschlag von rund 50 Euro zur gegenüber den Preisen von vor vier Wochen.

Vom wichtigsten französischen Importhafen und Handelsplatz, Rouen, werden ebenfalls steigende Spotmarktpreise gemeldet. Für den wichtigsten Stickstoff-Dünger der französischen Landwirte, Ammoniumnitrate 27 %, stiegen die Preise zuletzt um 25 Euro je Tonne auf 700 Euro je Tonne. Für den Flüssigdünger Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (franz. Solution Azotée) lagen die Preise bei 607,50 Euro je Tonne.

Harnstoff kostet In Frankreich diese Woche wieder 805 Euro je Tonne und damit 70 Euro mehr als im Juli. Das dürfte sich auch in Deutschland wiederholen.

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