Leserbrief - NET-Ansatz sollte in einem Klimakonzept enthalten sein - Liechtensteiner Volksblatt, die Tageszeitung für Liechtenstein

2022-09-03 07:21:05 By : Ms. Tina Tian

Der schweizerische Bundesrat will bis in das Jahr 2050 die Treibhausemissionen in der Schweiz auf Netto-Null senken. Technisch und finanziell soll dies möglich sein. Es geht da nicht nur darum, dass CO2-Emissionen reduziert werden. Man kann das CO2 auch der Luft entziehen. Der Fachbegriff lautet «CO2-Luftabscheidung und Speicherung». Ein weiteres Feld, wie CO2 reduziert werden kann, sind die «Negativemissionen», NET genannt. Gemäss dem Weltklimarat IPCC ist das Vermeiden von CO2 und seine dauerhafte Entfernung aus der Atmosphäre unabdingbar. Fünf NET-Ansätze sind formuliert. Vier davon lassen sich auch in Liechtenstein bewerkstelligen. Alle vier Methoden, um CO2 zu vermeiden, sollten auch bei uns angestrebt werden. Es geht von Wald bewirtschaften, Holz nutzen bis zum Beton clever verbauen, etc. In der Schweiz verursacht die Betonherstellung rund 5 Prozent der Treibhausgasemissionen. Über den Betonimport beteiligen wir uns an diesen 5 Prozent. Von all diesem steht nichts im Entwurf Klimastrategie 2050 der Regierung. Es gibt eine lange Kette von Methoden, wie man den Betonbedarf reduzieren kann und somit CO2-Emissionen vermeidet. Bauen mit Holz reduziert ebenfalls Treibhausgasemissionen. Die LGT mit dem neuen Bürogebäude in Holz hat es vorgemacht. Im Entwurf der Regierung für das Klimakonzept bis 2030 wird ganz am Schluss erwähnt, dass die NETs ab 2030 eventuell aktuell werden. Eine Auseinandersetzung mit den NETs ist erst ab 2030 vorgesehen, wenn Erfahrungen mit den anderen Massnahmen vorliegen. Das ist unverständlich. Die NETs müssen zwingend im Sinne der IPCC bereits ab morgen diskutiert werden und nicht erst im 2030. Der NET-Ansatz sollte in einem Klimakonzept enthalten sein.